Heilbronn, das Klima und WIR

Klimaschutzkampagne 2023

Klimaschutzbroschüre 2023

Familie Holder

– Heilbronner

„Mit dem E-Bike können wir das Auto für unsere täglichen Wege fast vollständig ersetzen. Das Auto wird fast nur noch am Wochenende benutzt, wenn wir zum Beispiel die Familie weiter weg besuchen. Sogar zu den Großeltern nach Neckarwestheim fahren wir als Ausflug mit unseren Rädern.

Die Kinder brauchen Bewegung, und auch uns Er- wachsenen tut das gut. Radfahren gehört bei uns selbstverständlich auch zur Freizeit. Die Jungs ma- chen gerne einen Ausflug an den Waldrand, um sich die Tümpel anzusehen, und auch zu den Spielplätzen oder ins Freibad fahren wir mit dem Rad.“

Die fünfköpfige Familie verbindet das tägliche Pendeln zur Arbeit oder Schule mit ihrem gemeinsamen Hobby, dem Radfahren. Die beiden Älteren genießen es, selbstständig in die Pedale zu treten, und der Kleinste lässt sich gerne von seinen Eltern im Kindersitz oder im Anhänger chauffieren.

Mit einigem Zubehör lässt sich das Radeln erleichtern – die Kinder können mit Abschleppseilen bergauf gezogen werden, und Einkäufe werden einfach und bequem im An- hänger transportiert.

Lars Hieber

– Weingut Schäfer-Heinrich

„Das Wetter und der Klimawandel spielen für unser Unternehmen eine große Rolle. Sie bestimmen den Wechsel von Regen- und Trockenphasen. Unsere Arbeitsabläufe im Weinberg sind alle abhängig von der Witterung.

Das zunehmend wärmere Klima stellt uns vor große Herausforderungen in Bezug auf den Wasserhaushalt im Weinberg sowie neue Krankheiten und Schädlinge. Unsere traditionellen Rebsorten kommen unterschiedlich gut mit Klimawandel zurecht. Daher ist der Klimaschutz ein großes Anliegen für uns.

Bereits 1990 haben meine Eltern den Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Sie wollten damit sicherstellen, dass auch kommende Generationen in einer intakten Umwelt und einem gesunden Ökosystem aufwachsen können. Wir sind der Überzeugung, dass unsere ökologisch bewirtschafteten Weinberge aufgrund ihres aktiveren Bodenlebens und der höheren Biodiversität den Schwankungen des Klimas besser gewachsen sein werden und wir daher auch in Zukunft hervorragende Weinqualitäten ernten können.“

Laut Agentur für Erneuerbare Energien nehmen Landwirte und Privathaushalte eine wichtige Rolle beim Ausbau der Solarenergie in Deutschland ein und sind inzwischen für fast 50% der installierten Leistung verantwortlich*. Als Ökoweingut setzt sich die Familie Hieber für einen schonenden Umgang mit Wasser, Boden und Energie ein. Vor 15 Jahren haben sie Photovoltaikanlagen auf dem Scheunendach installiert und speisen selbst Strom ins Netz ein. Die ehemals ungenutzten Dachflächen sind jetzt eine Einnahmequelle und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Barbara Mühlberg und Kita-Kinder

– Städtische Kita im Bernhäusle

„Wenn wir morgens früh lüften bleibt es im Sommer schön kühl, und im Winter müssen wir die Kleinen nicht in mehrere Schichten einpacken, selbst, wenn wir die Heizung nicht voll aufdrehen.“

Mit der Kindertagesstätte Bernhäusle in der Länderlesstraße verfügt die Stadt Heilbronn über ihren ersten „Plusenergie-Kindergarten“. Ende 2021 fertiggestellt, bietet er rund 60 Kindern einen gemütlichen Betreuungsplatz der mehr Energie erzeugt als er verbraucht. Durch die Wärmedämmung und die Energieeffizienz der Gebäudehülle ist der Energiebedarf der Kita so niedrig, dass sie für Wärmepumpenheizung, Lüftung und Beleuchtung nur die Hälfte des Stroms benötigt, den die hauseigene Photovoltaik-Anlage erzeugt. Die intelligent abgestimmte Gebäudetechnik mit luftqualitätsgeregelter Zu- und Abluftanlage sowie einer Fußbodenheizung sorgen für Energieeffizienz bei hohem Raumkomfort. Die Leiterin der Kindertagesstätte, Barbara Mühlberg, und ihre Kolleginnen und Kollegen bemerken einen klaren Unterschied im Vergleich zu anderen Gebäuden.

Christoph Mössinger

– Heilbronner

„Ich fahre gerne Lastenrad, weil ich es einfach liebe, in der Stadt richtig schnell unterwegs zu sein. Und das hier ist die schnellste und bequemste Möglichkeit, vor allem auch, um Sachen von A nach B zu transportieren. Da gehen 60-70 Kilo rein, das ist optimal. Das Leben in urbanen Räumen erfordert Platz fürs Miteinander und auch viele grüne Flächen. Mit dem Rad brauche ich weniger Raum, anstelle von Parkplätzen bleibt so mehr Platz für Bäume – davon profitieren wir alle im Heilbronn.“

Werkzeuge, Kletterausrüstung und eine Getränkekiste – das passt alles locker in Christoph Mössingers Lastenrad. Als Baumpfleger hat er viele Aufträge am Stadtrand und um Heilbronn herum. Mit seinem Lastenrad kommt er immer ganz entspannt bei seiner Arbeit an, denn mit seinem Rad steht er nur selten im Stau. Durch seinen leichten Bau verbraucht das Rad nur wenig Akku, und inzwischen benötigt Christoph Mössinger auch für seine privaten Einkäufe in Heilbronn kein Auto mehr. Um das Radfahren attraktiver zu machen, werden Radverkehrswege und Angebote für Radfahrerinnen und Radfahrer im Heilbronner Stadtgebiet kontinuierlich ausgebaut. Stand 2023 gibt es etwa 60 Kilometer Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen, 38 Kilometer Radfahrverbindungen und 60 Kilometer Rundradwanderwege. Außerdem erlaubt das neue Verkehrszeichen „Grüner Pfeil für Radfahrer“ bei sicheren Bedingungen das Rechtsabbiegen nur für Radfahrer – trotz einer roten Ampel.

Stefan Hatos

– Heilbronner

„Photovoltaikanlagen auf dem Dach und Balkon, Heimspeicher im Keller, E-Auto in der Garage. Zu 66% autark und damit unabhängig von wechselnden Strompreisen. Was will man mehr?“

Eine Photovoltaikanlage für den Balkon reduziert nicht nur den CO2 -Ausstoß, sondern hilft auch noch, Geld zu sparen. Das Balkonkraftwerk ist leicht zu installieren, und kann sowohl von Mietern, Wohnungseigentümern als auch von Hausbesitzern eingesetzt werden. Es ist der perfekte Einstieg in die eigene Energie-Erzeugung. Zu den PVAnlagen hat der Heilbronner Stefan Hatos weitere Komponenten kombiniert, um die Energie vor Ort noch effizienter und wirtschaftlicher zu nutzen. Neben der bestehenden Solarthermie für Warmwasser, ist seit letztem Herbst eine Luft-Luft-Wärmepumpe (Split-Klimaanlage) zum Beheizen und Kühlen der Räume im Einsatz. Wegen seines Balkonkraftwerks führte Stefan Hatos schon viele Gespräche mit neugierigen Nachbarn und Kollegen. In Kooperation mit der Energieagentur Heilbronn bietet er inzwischen auch Vorträge an, in denen er seine Erfahrungen und sein Wissen mit anderen Bürgerinnen und Bürgern teilt. Diese kostenlosen Veranstaltungen sind gut besucht und motivieren die Zuhörerinnen und Zuhörer, selbst auch etwas für die Energiewende zu tun. Weitere Vorträge, auch zum Thema Dach-Photovoltaikanlagen, sind geplant. Auch wenn bereits eine Leistung von ca. 49.000 kWp* durch Photovoltaikanlagen in der Stadt erzeugt wird, gibt es noch viele geeignete Dächer in Heilbronn.

*Stand Oktober 2023, Wattbewerb, wattbewerb.de

Studentinnen

– Bildungscampus Heilbronn

„Bike-Sharing und ÖPNV sind attraktive Optionen, wenn du nicht wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren möchtest. Du kannst einfach weiterfahren, ohne dich um die Abholung des Fahrrads zu kümmern.“

Paula, Friederike und Clarissa engagieren sich im Green Office, dem studentischen Nachhaltigkeitsbüro der DHBW Heilbronn. Sie organisieren Vorträge, Workshops und andere Nachhaltigkeitsprojekte für Studenten am Campus, um andere auf unterhaltsame und pragmatische Weise zu aktivieren. Ein besonderer Höhepunkt sind die Küchenpartys, bei denen sie Gerichte mit eigenem Honig aus Bienenstöcken vom Dach des Campusgebäudes anbieten. Sie freuen sich aber auch über die emissionsarmen Mobilitätsoptionen am Campus. Denn, mit Bike-Sharing kann man ganz einfach vom Campus Innenstadt zum Campus Sontheim fahren, das Rad dort abstellen und vielleicht auch noch unterwegs einen kurzen Zwischenstopp am Neckarufer für einen Kaffee einlegen. Der Bildungscampus ist einer von vielen Heilbronner Einrichtungen, Organisationen und Unternehmen, die BikeSharing-Angebote bereitstellen und damit Komfort und Klimaschutz in Einklang bringen.

Alexander Pollak

– Stadtwerke Heilbronn GmbH

„In Kooperation mit Stadtmobil CarSharing Karlsruhe haben wir seit Mai 2023 ein Carsharing-Angebot mit vollelektrischen Fahrzeugen für die Heilbronner Bürgerinnen und Bürger. Auch die Stadtwerke selbst nutzen das Angebot als Dienstfahrzeug für Kundenbesuche. Meine Erfahrungen damit sind sehr gut. Die Buchungen sind einfach durchzuführen, die Fahrzeuge sind sauber und ich fahre mit dem Bewusstsein, das Klima zu schonen. Um E-Mobilität zu unterstützen betreiben die Stadtwerke selbst mittlerweile über 100 Ladepunkte. Ende 2023 gehen auch die Anlagen im neuen Parkhaus im Neckarbogen in Betrieb. Die moderne E-Quartiersgarage mit integrierter Energiezentrale ist ein Gemeinschaftsprojekt von uns mit mehreren Partnern, unter anderem mit der Wärmegesellschaft Heilbronn und der Stadtsiedlung Heilbronn. Da kommen auf einen Schlag 195 Ladepunkte für Fahrzeuge und Fahrräder hinzu. In den nächsten Jahren wird der Ausbau auf das gesamte Stadtgebiet verteilt weiter fortgesetzt.“

Alexander Pollak ist Projektmanager für Energie und Mobilität der Stadtwerke Heilbronn. Er setzt sich sehr dafür ein, Elektromobilität in Heilbronn voranzutreiben – mit e-mobilem Carsharing und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Einige Anbieter in Heilbronn bieten das Carsharing-Konzept bereits als flexible und kostengünstige Option zur gelegentlichen Autonutzung an. Die Elektrifizierung der Mobilität stellt eine Möglichkeit dar, sich von fossilen Kraftstoffen zu verabschieden und ist ein wesentlicher Aspekt der Mobilitätswende. Je mehr Ladestationen und E-Parkplätze vorhanden sind, desto stärker wächst die Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer. Dank der partnerschaftlichen Kooperation mit lokalen Akteuren bietet die Stadt Heilbronn inzwischen den bundesweit drittgrößten Bestand an Ladestationen pro 1000 Einwohner (Stand Mai 2023).

Familie Singh

– Masala Art – Indisches Restaurant

Wir müssen noch auf diesen Winter warten, um die Kostenersparnis beim Heizen wirklich zu sehen. Gefühlt brauchen wir aber nach der Sanierung die Heizung nur selten ganz aufdrehen. Im Sommer ist es auch kühler. Energiesparen ist für uns wichtig, da wir nicht nur Kosten sparen wollen, sondern unser Restaurant ohnehin möglichst umweltfreundlich betreiben. Schon vor der neuen Mehrwegpflicht haben wir, damals noch mit Unterstützung eines städtischen Förderprogramms, entsprechende Verpackungen angeboten. Unsere Speisekarte enthält auch vegetarische und vegane Optionen. Bei den Kochkursen, die ich gebe, sind vor allem vegane Gerichte sehr gefragt.“

Vikram Singh, Restaurantbesitzer und Chefkoch aus dem nordwestindischen Sonipat, hat mit seiner Frau Harpreet Kaur Anfang 2020 im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses, gleich neben dem Theater am Rande der Heilbronner Innenstadt das Restaurant eröffnet. Trotz eines schwierigen Starts während der Corona-Pandemie haben sie es geschafft, und auch die Sanierungsphasen haben sie gut überwunden. Durch das Restaurant zieht auch heute der Duft von indischen Kräutern und Gewürzen. Da ihre Gäste den guten Raumkomfort ebenso zu schätzen wissen, wie den Geschmack der Speisen, ist das Paar zufrieden mit der Entscheidung der Eigentümer, die Fassade des Hauses energetisch sanieren zu lassen.

Dr. Christin Löffler

– SLK-Kliniken Heilbronn

„Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet den Klimawandel als die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit. Als Ärztinnen und Ärzte dienen wir den Menschen und fühlen uns deshalb auch dafür verantwortlich, den Klimaschutz voranzutreiben. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, steht nicht im Stau, spart Benzin und Parkgebühr, hält sich fit und kann unterwegs bereits entspannen. Gleichzeitig schützt man auch das Klima, und damit uns alle – und besonders unsere Kinder.“

Mit der Gründung einer Umweltkommission im Jahre 2019 haben sich die SLK-Kliniken zum Ziel gesetzt, ganzheitlich umweltgerechter zu handeln. In allen Bereichen engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam dafür, die Treibhausgasemissionen der Klinik zu reduzieren. Die Ausweitung des Angebots an vegetarischen Gerichten in der Kantine, die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen durch LED oder bedarfsgerechte Heizungs-und Lüftungstechnik sind nur einige der Projekte vor Ort. Zudem unterstützt das Unternehmen die Mobilitätswende, indem es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern E-Bike-Leasing sowie Fahrradgaragen auf dem Klinikgelände anbietet. Seit 2023 gibt es in den SLK-Kliniken zusätzlich einen Klimabeauftragten, der alle Prozesse energieeffizienter gestalten wird.

KlimabotschafterInnen

– der Lokalen Agenda21 Heilbronn und BUND-Ortsgruppe Heilbronn

„Wir KlimabotschafterInnen wollen zum Mitmachen bei der CO2 -Vermeidung motivieren und neue Projekte und Maßnahmen zum Klimaschutz und für mehr Nachhaltigkeit anregen. Dazu haben wir einen 12-Punkte-Plan für ein klimafreundlicheres Heilbronn entwickelt, wofür wir im Jahr 2021 auch einen Bürgerpreis der Kreissparkasse bekamen. Unser Plan zeigt auf, was jede und jeder tun kann, um seinen CO2 -Fußabdruck zu verringern, und was die Kommunalpolitik und andere Akteure tun können, um die CO2 -Minderung voranzubringen. Mit Vorträgen und Mitmachaktionen sprechen wir Menschen an, sich zu engagieren und aktiv zu werden. Denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, und alle in Heilbronn haben etwas davon. Mach mit!“

Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist es auch, einfach miteinander zu reden. In lokalen Gruppen können Ideen ausgetauscht werden, man kann von anderen lernen und auch konkrete Projekte vor Ort umsetzen. Unterschiedlichste Aktionen in der Region bringen die Mitglieder verschiedener lokaler Gruppen zusammen. Um Klimaschutz im Alltag sichtbar zu machen, treffen sie sich in Heilbronn bei den jährlich stattfindenden Nachhaltigkeitstagen, dem internationalen Jugendgipfel zur nachhaltigen Entwicklung oder auch auf dem Wild Spaces Festival des Heilbronner Science Centers Experimenta. Das „Netzwerk Nachhaltigkeit Heilbronn“ (NeNa HN) soll künftig die Vernetzung zwischen den lokalen Gruppen im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz stärken, Synergien schaffen und einen guten Überblick über alle Aktivitäten geben.

Markus Salmen

– RUZ Mineralik GmbH, SER Sanierung im Erdund Rückbau GmbH

„Die RUZ Mineralik GmbH, eine Tochtergesellschaft der SER Sanierung im Erd- und Rückbau GmbH, hat erfolgreich eine nachhaltige Lösung für den Umgang mit gebrauchtem Gleisschotter aus dem Gleisbau entwickelt. In der hochmodernen Waschanlage der RUZ durchlaufen jährlich ca. 200.000 Tonnen Gleisschotter einen effizienten Reinigungsprozess, bevor dieser erneut im Gleisbau eingesetzt wird. Grob geschätzt verursacht die Aufbereitung von Sekundärbaustoffen im Durchschnitt etwa 3,5-mal weniger CO2 Emissionen als die Neugewinnung von Primärbaustoffen.“

Um den CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren, hat die RUZ den Transport weitestgehend auf die Schiene verlagert. Der Gleisschotter wird per Bahn direkt zur Aufbereitungsanlage gebracht und nach der Aufbereitung als RecyclingSchotter meistens erneut per Bahn an den Kunden geliefert.

Die klimafreundlichen Bemühungen von SER sind nicht nur zusätzliche Projekte der Gruppe, es sind vielmehr wesentliche Bestandteile ihre Unternehmensidentität. Die SER Gruppe stellt unter anderem ihre Fahrzeugflotte schrittweise auf treibhausgasarme Kraftstoffe und E-Mobilität um, Beispiele hierfür sind die E-Fahrzeuge und der mit Flüssigerdgas-betriebene LKW. Sie plant darüber hinaus, bald zu 100% grünen Strom zu beziehen. In der Branche ist ein gewisser Energieverbrauch durch Geräte, Fahrzeuge und Maschinen unvermeidlich. Daher legt die Unternehmensgruppe großen Wert auf ständige Optimierung ihre Technologien, um ihren Energieverbrauch möglichst zu minimieren. Die Unternehmensgruppe, die seit diesem Jahr zum Heidelberg Materials Konzern gehört, will so Ihren Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten.

Klaus Kölle

– Pflanzen-Kölle

„Wir haben in den letzten Jahren die Vermehrung der Rosenneuheiten umgestellt von Veredelungen auf nachhaltige, wurzelechte Stecklinge und kultivieren davon ca. 100.000 Stück im Jahr. Wir gehen respektvoll mit unseren Ressourcen um – sei es beim Wassersparen, bei der Abfallvermeidung, der Torfreduktion, der Umstellung auf Biokulturen oder beim Energiemanagement.“

In den letzten 15 Jahren hat das Heilbronner Unternehmen seine Kräuteranzucht auf Biokultur umgestellt und auch die eigenen Kulturen von Stauden, Obst- und Zimmerpflanzen werden sukzessive biologisch angebaut. Kölle setzt sich aktiv für die Reduktion des Pestizideinsatzes im Gartenbau ein und nimmt dabei auch seine Lieferanten mit ins Boot.

Stolz ist Klaus Kölle auf die Kultur der wurzelechten Rosen. Sie werden schon seit Jahren aus Stecklingen gezogen, und sind damit besonders widerstandsfähig. Die Resilienz der Rosen ist ein Symbol für die Haltung, mit der die Gärtnerei sich auf die Zukunft einstellt: Anpassung an den Klimawandel und Schutz vor dessen Folgen. Der Heilbronner ist Unternehmer in der siebten Generation. Die Liebe zur Natur ist bei Kölle tief verwurzelt und das Interesse am Klimaschutz selbstverständlich.

Bereits in den 60er Jahren stellte Pflanzen-Kölle seine Heizanlage von schwefelhaltigem Heizöl auf Gas um. Parallel dazu setzt das Unternehmen seit vielen Jahren auf Ökostrom und produziert mit Photovoltaikanlagen auf den Hallendächern der Gartencenter eigenen Strom. Dank LED-Lampen und Spannungsreglern wird dieser auch besonders sparsam eingesetzt. Ein Teil des Firmenfuhrparks fährt bereits elektrisch und tankt an eigenen E-Ladesäulen, die in der Gärtnerei installiert wurden. Durch die kluge Kombination von Energieeffizienz, Energieeinsparung und dem Fokus auf erneuerbare Energie kann das Unternehmen sogar langfristig Kosten reduzieren.

ÖPNV-Abonnenten

– Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Heilbronn

Die ÖPNV-Abonnenten schwärmen von den vielen Vorteilen der öffentlichen Verkehrsmittel: Man kann unterwegs ein Buch lesen, Nachrichten mit Freunden schreiben, andere Menschen kennen lernen und kommt auch nach einem Glas Bier oder Wein sicher nach Hause. Nach Mitternacht kann außerdem im Stadtgebiet Heilbronn und Flein der Nacht-Shuttle Buddy gebucht werden. Für Abonnenten sogar zum Freundschaftspreis. Beim Wochenendausflug muss man nicht mehr über sein Ticket nachdenken und kann ganz flexibel und spontan auch an anderen Stationen wieder in Bus oder Bahn einsteigen.

Beispielsweise wird für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Heilbronn seit 1. Mai 2023 das Deutschlandticket als Jobticket mit einem Eigenanteil von 5 Euro angeboten. Für die städtischen Auszubildenden, Studierenden und Freiwilligendienstleistenden ist das Ticket sogar komplett kostenfrei. Mit diesen Maßnahmen leistet die Stadt Heilbronn einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende, stärkt den öffentlichen Nahverkehr und geht, gemeinsam mit anderen Arbeitgebern in der Region, als Vorbild voran.

Ferner gibt es für Gelegenheitsfahrerinnen und -fahrer zahlreiche Kombi-Tickets in Heilbronn, bei denen die Eintrittskarte auch als ÖPNV-Fahrkarte benutzt werden kann.

Mehr zum Thema Mobilität in Heilbronn findet man hier.

Maximilian Mergenthaler

– TSG Heilbronn

„Der Verein lebt durch Menschen, deshalb haben wir als Verein auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Das bedeutet nicht nur sportlich, sondern auch sozial, wirtschaftlich und ökologisch. Die Leidenschaft, die wir für den Sport haben, kann Gutes bewirken, das uns und den kommenden Generationen zugutekommt.“

Die Turn- und Sportgemeinschaft 1845 Heilbronn e.V. (TSG Heilbronn) ist einer der größten Sportvereine in der Stadt Heilbronn und unterhält mehrere eigene Sportzentren. Der stetig wachsende Verein bietet zahlreiche Sportarten an, unter anderem eine Ballschule für Kinder oder Lacrosse, durch die immer mehr Menschen in Verbindung und in Bewegung gebracht werden. Bereits 2011 wurden die ersten Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert. Heute erzeugt die TSG ca. 150.000 KWh Strom im Jahr. Bei der Modernisierung der Sportzentren setzt der Verein bevorzugt auf energieeffiziente und treibhausgasarme Optionen (z.B. Solarenergie für Heizung und Warmwasser). Im letzten Winter wurde als Energiesparmaßnahme die Raumtemperatur in den Gebäuden heruntergesetzt. Die meisten Sportler haben dies gerne unterstützt, und die TSG konnte im Vergleich zum Vorjahr insgesamt etwa 8% an Energie einsparen.

Beetgruppe Kraichgauplatz

– Heilbronnerinnen

„Mit Müllzwickern sammeln wir regelmäßig allen möglichen Unrat auf – Zigarettenkippen, Kronkorken, Flaschen, Eis- und Kaugummipapier, Pizzaschachteln. Die Kinder unterstützen die Aktionen tatkräftig. Zwischen uns ist so eine schöne Gemeinschaft gewachsen, die auch unabhängig von den Aktionen am Beet in Verbindung steht. Die Verbindung zur Natur durch diese Aktion hat uns für den Klimaschutz bewusster gemacht. Wir finden, dass es wichtig ist, zusammenzukommen, um unseren Kindern ein Vorbild zu sein und vielleicht auch andere zu ermutigen. Eine lebenswerte Zukunft kann nur erreicht werden, wenn wir alle gemeinsam mit anpacken.“

Eine Gruppe von vier Frauen mit ihren Kindern trifft sich regelmäßig, um „ihr“ Beet am Kraichgauplatz vor dem EllyHeuss-Knapp-Schulzentrum in Böckingen zu pflegen. Das acht auf acht Meter große Beet wurde im Zuge der Bundesgartenschau vom Grünflächenamt der Stadt Heilbronn angelegt und eine verwahrloste Ecke damit zum Blühen gebracht. Rund um das Beet laden Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Dieser extra Fleck Natur tut Leib, Seele und Umwelt gut. Die Beetgruppe jätet ehrenamtlich Unkraut, schneidet Gehölze und Sträucher, gießt und beseitigt immer wieder auch Abfall. Der Ort zieht inzwischen viele Menschen an, die essen, trinken und entspannen, und nicht alle schaffen es, ihren Müll selbst zu entsorgen.

Arthur Schneider

– Bechtle AG

„Um Kunden bestmöglich beim Erreichen ihrer eigenen Klimaziele zu unterstützen, erweitern wir unser Portfolio kontinuierlich um nachhaltige Technologien, Lösungen und Dienstleistungen. Dabei spielen die Einrichtung von Datenzentren, KI- und IoT-Lösungen, Cloud-Services oder die Installation besonders energieeffizienter IT-Infrastruktur eine besonders große Rolle. Wir expandieren umsichtig und berücksichtigen dabei neben ambitionierten ökonomischen Zielen auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte. Denn nur was nachhaltig ist, ist auch zukunftsstark. Daher ist es unsere Verantwortung, uns den großen Herausforderungen der Gegenwart zu stellen – für eine lebenswerte, enkelfähige Zukunft.“

Der IT-Dienstleister Bechtle wurde 1983 in Heilbronn gegründet und ist heute ein wichtiger Arbeitgeber für die Region. In den vergangenen Jahren hat Bechtle vielfältige Maßnahmen getroffen, um etwa Energieversorgung, Fuhrpark oder Versandlogistik nachhaltiger zu gestalten. So wurde 2007 die erste Photovoltaik-Anlage in der Konzernzentrale installiert. Heute liefern in Neckarsulm 5.495 Solarmodule mit einer Fläche von rund 9.000 Quadratmeter Strom mit 1.391 kWp (Kilowatt-Peak). Mit 224 Erdwärmesonden werden 425 kW/a für Wärme und Kühlung der Gebäude erzeugt. Darüber hinaus versorgt der grüne Strom 164 Ladepunkte und mobilisiert damit die Elektrofahrzeuge am Standort. Ein besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf die Logistik: Im Durchschnitt verließen 2022 täglich rund 12.500 Pakete das Lager in Neckarsulm in Richtung Kunden. Die Optimierung von Verpackungslösungen und Versandprozessen spart Ressourcen und CO2 .